Grenzbewusstsein

Kennst du das?

Du triffst eine Kollegin oder einen Freund und ihr kommt miteinander ins Gespräch. Bereits während dem Gespräch oder nachdem du dich verabschiedet hast, macht sich irgendwie ein ungutes Gefühl breit - eine Verärgerung, ein flaues Gefühl im Bauch oder ein etwas bitterer Nachgeschmack. Vermutlich ist während diesem Gespräch etwas in der Nähe deiner mentalen Ich-Grenze passiert, eventuell wurde diese gar überschritten - und es ist etwas in "deinem inneren Garten" gelandet.

 

Öfters als uns und unseren Mitmenschen liebt ist, verhalten wir uns wie ein Elefant im Prozellanladen - bewegen uns ungefragt, womöglich gar verletztend, im mentalen Innenraum des anderen. Das hat damit zu tun, dass uns in diesem Moment aus einem bestimmten Grund die Feinfühligkeit und die Achtsamkeit fehlen.

 

Zum Thema Grenzen kennen wir viele Redewendungen: bis an die Grenze gehen, die Grenze ziehen, hart an der Grenze sein, grenzenlos sein, seine eigenen Grenzen kennen. Deren Bedeutung ist zwar verständlich, jedoch fehlen uns konkrete Bilder dazu.

Das Ich-Grenze Modell

nach Dr. med. Klaus Blaser

 

Dieses Modell erklärt auf eine einfache und sehr verständliche Art und Weise die verschiedenen mentalen Räume, in denen wir uns im täglichen Leben aufhalten. In Bild und Sprache gefasst, mit der Kraft der Imagination und der entsprechenden Aufmerksamkeit werden sowohl die Räume, als auch die Grenzen besser erkennbar und spürbar. Dies schafft ein besseres Verständnis für die eigene und fremde Innenwelt, die darin wohnhaften Gefühle, Bilder, Erfahrungen, Ansichten, Aufgaben und Verantwortungen.

 

Damit ist die Grundlage geschaffen, um besser zu verstehen, wie wir in der Welt stehen, wie wir auf Menschen und Situationen reagieren. Oder wie wir rückblickend besser verstehen können, was zwischenmenschlich im Grenzbereich stattgefunden hat und wie wir ein nächstes Mal darauf reagieren möchten.

 

Erklärungsvideos:

Der «innere Garten» - eigene Grenzen wahrnehmen,

fremde Grenzen respektieren

Das Thema Grenzen und Grenzüberschreitungen ist im Alltag zwar omnipräsent, doch nehmen wir es kaum bewusst wahr. Unter anderem hat das vielleicht auch damit zu tun, dass uns dafür weder eine passende Sprache noch ein konkretes Bild zur Verfügung stehen.

In diesem Referat lernen die Zuhörenden die Grundlagen des «Ich-Grenze»-Modells von Dr. med. Klaus Blaser kennen, die anhand verschiedener Beispiele aus dem Alltag veranschaulicht werden. Das Modell macht Grenzen sowohl sichtbar als auch spürbar und verdeutlicht diese in einfachen Sprachmetaphern. Damit können zwischenmenschliche Begegnungen oder herausfordernde Alltagssituationen besser erfasst und somit auch stimmiger gestaltet werden- beruflich, persönlich und auch im Paar-/Familienalltag.

Bewusste Wahrnehmung und Stärkung der Ich-Grenze

in der Ernährungs-Psychologischen Beratung

2-tägiges Seminar am IKP in Zürich

Datum: FR/SA, 29.-30.08.2025, Follow-up am MI, 29.10.2025