Inspirationen

 

Der persönliche Energiehaushalt

 

Die Feiertage sind unlängst vorbei und damit für viele auch die Ferienzeit. Im besten Fall hast du dich über die Weihnachtstage erholen und Energie tanken können, so dass du mit „geladenen Batterien“ ins neue Jahr und in deinen Arbeits-/Alltag gestartet bist.

 

Der persönliche Energiehaushalt ist auch in meinen Sitzungen ein wiederkehrendes Thema. Kürzlich hat mir eine bald 60-jährige Frau gesagt, dass sie sich vermehrt erlauben möchte, müde sein zu dürfen. Diese Einstellung hat mir sehr gefallen und mich ebenso beeindruckt – sich erlauben müde zu sein, statt dies zu ignorieren oder gar dagegen anzukämpfen.

Ein haushälterischer Umgang mit den eigenen Energien ist so oder so in allen Altersstufen und Lebenslagen wichtig. Was gibt mir Energie, wo kann ich auftanken und komme ich zu neuer Kraft? Und wer oder was in meinem Leben raubt mir Energie - vielleicht schon nur beim blossen Gedanken daran? Auf diese Fragen haben die meisten vermutlich eine Antwort, sofern wir bereit sind ehrlich hinzuschauen. Darin verborgen liegt auch das Potential, die energieraubenden Elemente zu erkennen, diese zu reduzieren – oder zumindest in Schach zu halten – und stattdessen den energiespendenden Dingen mehr Raum und Platz zu geben.

 

Und dann gibt es einfach auch unterschiedliche Phasen in Leben. Phasen, wo wir über sehr viel Energie und Elan verfügen, Dinge anpacken und umsetzen können. Phasen mit mittelmässiger Energie und dann eben auch Abschnitte, wo nur wenig Energie vorhanden ist und es gerade so für das Nötigste. Wenn ich in meinen Sitzungen Letzteres beim Gegenüber erkenne, so ermuntere ich dazu, den Fokus der „Schadensbegrenzung“ einzunehmen. Es ist wenig hilfreich, sich in solchen Situationen noch zusätzlich unter Druck zu setzen. Es ist auch völlig legitim, im Engagement mal etwas reduzierter unterwegs zu sein – es kommen auch wieder andere Zeiten.

 

Ich persönlich versuche seit dem Start ins neue Jahr beim Thema Energiehaushalt vermehrt auf den aktuellen Moment zu achten. Wie fühlt sich die eine oder andere Tätigkeit, Aufgabe und Begegnung gerade an? Was macht es mit mir und mit meiner Energie? Kommt da Freude hoch und ist Motivation spürbar? Oder lässt meine „innere Blume“ den Kopf hängen? Der Körper reagiert sofort, wenn manchmal auch nur sehr subtil. Ich schaue dann, ob ich das Anstehende auf einen anderen Zeitpunkt verschieben, aufteilen oder in eine andere Form bringen kann, damit es für mich weniger energieraubend wird. Manchmal geht das verblüffend gut, manchmal weniger. Das Wichtigste dabei ist, Bewusstheit darüber zu erlangen, was den eigenen Energietank füllt bzw. leert und dann in liebevoller Selbstfürsorge die Dinge so zu verändern, dass sie sich leichter, energievoller und stimmiger anfühlen. In dem Sinne wünsche ich dir gutes Gelingen!